Wohnen in Enger muss für alle bezahlbar sein!

Eine passende Wohnung zu finden ist nicht leicht. Sie muss groß genug, aber darf auch nicht zu groß sein. Sie soll gut geschnitten und in der Küche soll Platz sein – zum Kochen und damit man sich mit Familie oder Freunden gemütlich zum gemeinsamen Essen hinsetzen kann. Die ideale Wohnung sollte auch ein Bad mit Fenster haben und bestenfalls auch ein Wohnzimmer – doch vor allem muss die Wohnung bezahlbar sein!

Wie schaffen wir es, Wohnen für alle erschwinglich zu gestalten?

Ein Dach über dem Kopf zu haben, ist schließlich ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen. Genau daran hapert es zunehmend, und das mittlerweile nicht nur in Großstädten. Auch in unserer Widukindstadt Enger ist Wohnraum nicht mehr für alle in ausreichendem Maße da. Insbesondere fehlt es an Mietwohnungen kleinerer und mittlerer Größe – von 40 bis 80 qm – für 1 bis 2 Personen, den Alleinstehenden, den Alleinerziehenden mit Kind, aber auch für die Senioren, die sich im Wohnen einfach verkleinern wollen oder müssen. Und bezahlbar muss die Wohnung sein – und bei den Preisen hier vor Ort macht sich die Nähe zur Stadt Bielefeld und der dortigen engen Wohnsituation mittlerweile auch bei uns bemerkbar – und zwar mit steigenden Bodenpreisen, aber auch steigenden Mieten.

Was sind die Gründe für den Mangel an bezahlbarem Wohnraum?

Eigentlich ließen sich die Gründe recht leicht zusammenfassen – es wurden nicht ausreichend Wohnungen gebaut, an jenen Orten, an denen viele Menschen leben möchten. Der steigenden Nachfrage steht kein ausreichendes bzw. ein sehr knappes Angebot gegenüber. Entsprechend steigen die Preise, in den Großstädten, aber auch in den Nachbarstädten wie in Enger. Also wurde in der Vergangenheit nicht genug in ein ausreichendes Angebot an Wohnungen investiert!? So einfach ist es jedoch nicht. Denn auch in den vergangenen Jahrzehnten wurde Geld für neuen Wohnraum ausgegeben. Doch wurden in dieser Zeit vor allem renditeversprechende Immobilienprojekte aus höheren Preisklassen unterstützt. Preisgünstiger Mietwohnungsbau wurde vernachlässigt und für Sozialwohnungen aus der Vergangenheit liefen bindende Fristen aus, sodass diese aufgewertet werden konnten und bezahlbarer Wohnraum verloren ging.

Doch was bedeutet Bezahlbarkeit?

Daraus ergibt sich: es muss neu gebaut werden! Zwar soll der neue zu errichtende Wohnraum Entwicklungen wie dem demographischen Wandel und den Klimazielen entsprechen. Doch vor allem müssen Vorkehrungen getroffen werden, dass Neubauten auch für jedermann bezahlbar sind und bleiben. Die Bauvorhaben sollten preisgünstig gehalten werden. Es sollte beispielsweise für eine Wohnung dauerhaft nicht mehr als ein Drittel des Haushaltseinkommens aufgebracht werden müssen und nach Abzug der Warmmiete noch ein Mindestbetrag zur Lebensführung übrig sein.

Was kann eine Stadt wie Enger dafür leisten?

Städte und Gemeinden spielen bei der Umsetzung von bezahlbarem Wohnraum eine zentrale Rolle, da sie am besten über die eigene Versorgungslage und den daraus entstehenden Bedarf an Wohnungen Bescheid wissen. Lösungsmöglichkeiten sollten von Bund und dem Land NRW unterstützt werden, die das Dach über dem Kopf nicht vom Geldbeutel abhängig machen.

Kommunen haben die Möglichkeit über sogenannte Planungs- und Konzeptvorgaben für eigene Baulandreserven Preise zu dämpfen und durch eine bedarfsgerechte Planung zu steuern und damit bezahlbaren Wohnungsbau fördern. Grundsätzlich können Kommunen auch durch die Zusammenarbeit mit kommunalen Wohnungsunternehmen und die Förderung von bürgergetragenen Genossenschaften auf eine entsprechende Entwicklung einwirken. 

Kommunen können zudem ihren Boden nicht verkaufen, sondern im Erbbaurecht vergeben. Das ist ein „Landkauf auf Zeit“ und eine traditionelle Alternative zum Kauf von Baugrund. Zwei große Vorteile besitzt das Erbbaurecht: Es belastet den Bauherrn nicht mit den zum Teil exorbitanten Kosten des Grunderwerbs, denn er zahlt lediglich seine jährliche Pacht. Es verhindert die Spekulation mit dem Boden, und das Eigentum daran bleibt bei der Gemeinde und somit bei der Allgemeinheit. 

Wenn Baugrund teuer ist, wäre es sinnvoll, ihn intensiver zu nutzen. Ein Weg wäre also eine dichtere Bebauung durch das Füllen von Baulücken und Mehrgeschosswohnungsbau, integriert in öffentliche Räume für den sozialen Austausch – öffentliche Grün- und Aufenthaltsflächen. 

Rahmenplanungen Sieler Weg

Es gibt also auch für kleinere Städte wie meine Widukindstadt Möglichkeiten, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu unterstützen. Gehen wir es an, vielleicht an der neuen möglichen Wohnbaufläche am Sieler Weg.

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