Offene Ganztagsschulen in Enger: Deshalb brauchen wir Regeln

Der offene Ganztag: Ein Erfolgsmodell in Enger!

In unserer Widukindstadt haben wir seit vielen Jahren an allen unseren Grundschulen den offenen Ganztag erfolgreich in den Schulablauf einbezogen. Die Nachfrage nach entsprechenden Ganztagsplätzen wächst stetig. An der Grundschule in Enger-Mitte müssen wir sogar über erhöhten Raumbedarf nicht nur nachdenken, sondern ihn in naher Zukunft auch decken. Das hat gute Gründe: Viele Eltern benötigen eine verlässliche Begleitung ihrer Kinder, da die Anforderungen nach Flexibilität im Arbeitsleben, aber auch die finanziellen Erfordernisse stets steigen.

Ganztag: Was heißt das?

Offener Ganztag an Grundschulen ist an gewisse Regeln gebunden, die vom Land NRW vorgegeben werden. Da zu Recht auch ein pädagogischer Anspruch damit formuliert wird und somit es nicht nur um eine reine Betreuung geht, werden insbesondere bestimmte Präsenzzeiten vorgegeben. In der Regel haben die Kinder, die im offenen Ganztag angemeldet sind, bis 15 Uhr Anspruch auf entsprechende Angebote. Diese werden vom Kooperationspartner, der AWO, bereitgestellt. Das kann im sportlichen, im musischen oder in anderen künstlerischen Möglichkeiten abgebildet werden.

Um hier sowohl im Angebot, als auch in der Nachfrage eine gewisse Verlässlichkeit erzielen zu können, ist es wichtig, dass mit regelmäßigen und bestimmten Teilnehmerzahlen geplant werden kann. So machen eben gewisse Sportangebote nur Sinn, wenn auch eine bestimmte Anzahl von Kindern regelmäßig an diesen teilnimmt. Ansonsten machen sie weder den Kindern, noch den betreuenden Personen Spaß. Zudem soll den Kindern mit dem Angebot ja auch etwas Gutes vermittelt werden. Auch sie sollen etwas „davon haben“.

Wie flexibel kann man denn sein?

Dieser Anspruch steht sicherlich in einem gewissen Gegensatz zu einer zeitlich flexiblen Betreuungsmöglichkeit. Hier gilt es, die jeweiligen Bedarfe und Ansprüche aufeinander abzustimmen. Selbstverständlich soll es möglich sein, Kinder auch einmal für einen Kindergeburtstag oder einen Besuch bei den Großeltern frühzeitiger aus dem offenen Ganztag abzuholen. Das muss und soll auch so sein, das ist gut so. Bei den derzeitigen rechtlichen Vorgaben ist dies jedoch eher die Ausnahme als die Regel.

Ich könnte mir daher vorstellen, das Modell des Offenen Ganztags weitergehender zu flexibilisieren. Und z.B. feste Betreuungszeiten für die jeweiligen Wochentage mit den Eltern zu vereinbaren. Dies würde gegebenenfalls sowohl die Nachfrage, aber auch die Akzeptanz bei einigen Eltern noch stärker erhöhen. Ich setze mich daher dafür ein, diese Bestimmungen des Landes im Rahmen der offenen Ganztagsbetreuung so zu verändern, dass flexiblere Ganztagsbetreuung möglich wird. Dann selbstverständlich ist auch die Förderung unserer Kinder im familiären Umfeld von großer Bedeutung. Und dafür stehen die Eltern, die Großeltern und viele andere, denen unsere Kinder am Herzen liegen.

Es gibt doch auch Randstundenbetreuung, oder?!

Ist die Nachfrage der Eltern groß genug, bieten wir an unseren Grundschulen unter bestimmten Voraussetzungen auch neben dem Modell des Offenen Ganztags eine Randstundenbetreuung an, sofern diese denn sowohl personell, als auch räumlich ermöglicht werden kann. Da dies allerdings die Ausnahme bleiben soll und immer in Konkurrenz zum offenen Ganztag steht, wäre es wünschenswert, eine größere Flexibilität im Bereich der offenen Ganztagsbetreuung ermöglichen zu können. Wir wollen ja keine Zwei-Klassen-Gesellschaft in unseren Grundschulen unterstützen. Also: Besser den Ganztag optimieren, als unterschiedliche Modelle nebeneinander einzuführen. Dafür setze ich mich ein.

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